NCL-Kongress Blankenese

 

NCL – Abschlusstreffen in Hamburg vom 17.09 bis 20.09.2006

 

 

 

In der Zeit vom 17.09. bis 20.09.2006 fand im Elsa-Brandström-Haus in Blankenese das Abschlusstreffen einer durch die Europäische Union von 2004- 2006 geförderten Forschungsinitiative „Modelle der Neuronalen Ceroid Lipofuscinosen“ (NCL)- vom Gen zur Funktion) statt.

 

An diesem Forscherverbund haben sieben Laboratorien aus Helsinki, London, Leiden (Niederlande) und Hamburg teilgenommen, deren Untersuchungen sich in den letzten Jahren auf einzelne der neun klinisch und genetisch unterscheidbaren NCL-Krankheiten konzentrierten.

 

Für diese Krankheiten gibt es z. Z. keine Therapie. Mit den Geldern der EU wurden

 

u. a. Doktoranden finanziert, die sich v. a. mit der Charakterisierung verschiedener Modelle für die NCL-Krankheiten beschäftigten.

 

Da es sich bei den NCL´s um Krankheiten handelt, die ausschließlich das Gehirn mit seinem komplizierten Wechselspiel verschiedener Zelltypen, die in ihrer Aktivität durch Hormone, Pharmaka, und Sinnesreize reguliert werden, ist es notwendig, auf Modellsysteme auszuweichen. Neben ganz einfachen Organismen wie Hefezellen oder Fadenwürmer stehen v. a. Mausmodelle für diese Krankheiten im Interesse.

 

Obwohl die defekten Gene bei den meisten der NCL-Krankheiten bekannt sind, ist die Funktion der Proteine, die von diesen Genen kodiert werden, noch weitgehend unklar. So werden Hefen und Würmer, bei denen NCL-ähnliche Proteine existieren, vorrangig für die Untersuchung der Funktion dieser NCL-ähnlichen Proteine herangezogen. Die verschiedenen NCL-Mäuse zeigen Krankheitsverläufe, die denen beim Menschen sehr gleichen. Daher verspricht man sich von der Analyse verschiedenster Parameter im Hirn der Mäuse während der Krankheitsentwicklung wichtige neue Erkenntnisse über die Prozesse, die das spezifische Absterben von Hirnzellen auslösen und solchen, die sekundär die Krankheit prägen. Man kann sogar weiter davon ausgehen, dass einzelne dieser Prozesse nicht für die NCL´s spezifisch sind, sondern auch bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer- oder Parkinson-Krankheit vorkommen.

 

An dem Blankeneser-Treffen nahmen 28 junge (meist unter 26 Jahren) Nachwuchswissenschaftler, die sieben Laborleiter und ein wissenschaftlicher Berichtserstatter der EU teil. Das Programm der Veranstaltung basierte hauptsächlich auf Vorträgen von 16 Doktoranden, die ihre Forschungsergebnisse der letzten 3 Jahre vorstellen und zur Diskussion stellten. Die Ergebnisse sind in den meisten Fällen noch nicht veröffentlicht und für alle neu.

 

Als Anreiz für junge Wissenschaftler weiter auf diesem Gebiet tätig zu sein, hat der Vorstand der Naechstenliebe-Vereins, einen Preis über 500 € ausgerufen. Am letzten Tag der Veranstaltung (20.09.06) wurde dieser Preis vom Vorstand des Vereins Sabine Schnau  an den/die junge WissenschaftlerIN übergeben.

 

Die Vorträge der Doktoranden wurden ergänzt durch Übersichtsvorträge, die auf neueste Entwicklungen auf dem NCL-Gebiet hinweisen.

 

Neben dem wissenschaftlichen Programm war noch genügend Zeit, um sich auch persönlich besser kennen zu lernen und vielleicht gemeinsame neue Experimente zu planen und weiterzuführen. Ein Nachmittag wurde für eine Hafen-/Fleetrundfahrt und einem anschließenden Bummel durch Hamburg eingeplant.

 

 

 

Weitere Informationen:

 

Prof. Thomas Braulke

 

UKE Kinderklinik-Biochemie

 

Martinistr. 52; Gebäude W23

 

20246 Hamburg

 

Tel: 42803 4493

 

e-mail: braulke@uke.uni-hamburg.de